Spielen, Sprechen, Entdecken

Stell dir vor, dein Kind spielt, singt Lieder, stellt Fragen, spricht über Spielregeln oder lauscht Gute-Nacht-Geschichten - all diese Aktivitäten helfen deinem Kind, Sprache zu lernen und seine Welt besser zu verstehen. Durch das tägliche Sprechen und Zuhören lernt dein Kind neue Wörter und wie man Sätze bildet. Und jeden Tag wird es besser darin, seine Gedanken auszudrücken und zu verstehen, was andere sagen.

Der beste Weg für Kinder, Sprache zu lernen, ist im persönlichen Kontakt, das heißt durch Gespräche und Interaktionen mit euch als Eltern, aber auch mit Erziehern und Tagespflegepersonen. Kinder lernen am besten von Menschen, die sie gut kennen und denen sie vertrauen.

In der Kindertageseinrichtung ist eine der Aufgaben der Fachkräfte, den Kindern zu helfen, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Dies geschieht durch spielerische Aktivitäten, die in den Alltag der Kinder eingebettet sind. Auf diese Weise lernen die Kinder, ohne es zu merken, neue Wörter und die Regeln der Sprache. Diese Fähigkeiten helfen ihnen später in der Schule.

Besonders Kinder, die nicht Deutsch als Muttersprache sprechen oder aus Familien kommen, in denen nicht so viel Wert auf Bildung gelegt wird, profitieren stark von diesen sprachlichen Aktivitäten im Kita-Alltag.

Die Fähigkeit, gut zu sprechen und zu verstehen, was andere sagen, ist sehr wichtig für die Entwicklung deines Kindes und für seinen späteren Erfolg in der Schule und im Beruf. Deshalb ist es wichtig, schon früh mit der Sprachförderung zu beginnen. Eltern und KiTa-Fachkräfte spielen dabei eine wichtige Rolle.

In der Kita verwenden die Fachkräfte eine Methode namens "alltagsintegrierte sprachliche Bildung". Das bedeutet, dass sie die Sprachförderung in den normalen Alltag einbauen. Sie nutzen alle Situationen - ob beim Essen, beim Spielen oder bei Ausflügen - um mit den Kindern zu sprechen und sie zum Sprechen zu ermutigen. Dabei achten sie darauf, was die Kinder interessiert und welche Fragen sie haben, und nutzen diese als Ausgangspunkt für Gespräche und Aktivitäten.

Diese alltägliche Sprachförderung ist aber kein Ersatz für gezielte Sprachfördermaßnahmen, wenn diese benötigt werden. Sie ist eher eine Ergänzung dazu. Um diese Aufgabe gut erfüllen zu können, benötigen die Fachkräfte spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten. Sie müssen zum Beispiel wissen, wie sie Gespräche so führen können, dass die Kinder möglichst viel dabei lernen. Sie müssen auch in der Lage sein, die Sprachentwicklung der Kinder zu beobachten und zu dokumentieren, um ihre Arbeit ständig weiter zu verbessern. Dabei ist es wichtig, dass sie auch ihre eigene Arbeit kritisch hinterfragen und immer wieder versuchen, noch besser zu werden. Dabei sind alle im Kita-Team und auch die Eltern wichtige Partner.

Landesprogramm Sprach-Kita

Das Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" half seit 2016 dabei, die Sprachbildung in den Kindertageseinrichtungen zu verbessern.

Ab 1. Juli 2023 wird in Schleswig-Holstein diese tolle Arbeit mit einem eigenen Programm fortgesetzt.

Warum tut das Land das?

Weil Sprache so wichtig ist. Durch sie lernen wir über die Welt, kommen mit Menschen in Kontakt und erwerben Wissen. Studien haben gezeigt, dass gute Sprachkenntnisse sehr wichtig sind für die Bildung und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das gilt besonders für Kinder aus Familien, die weniger gut gebildet sind oder wo Deutsch nicht die Muttersprache ist. Das Landesprogramm "Sprach-Kitas" richtet sich vor allem an Kindertageseinrichtungen, in denen viele Kinder besondere Unterstützung beim Sprachenlernen brauchen.

Wie hilft das Programm?

Indem die Teams in den Kitas durch zusätzliche Fachleute verstärkt werden. Diese Fachleute sind Experten für Sprachbildung und arbeiten direkt in der Kita. Sie beraten und unterstützen die Kita-Teams dabei, die sprachliche Bildung in den Alltag zu integrieren, die Zusammenarbeit mit den Eltern zu verbessern und alle Kinder gleichberechtigt in die Kita-Arbeit einzubeziehen.

Aber das ist noch nicht alles. Das Programm finanziert auch spezielle Fach-Berater*innen, die den Kita-Teams und den Sprachexperten helfen, ihre Arbeit noch besser zu machen. Sie unterstützen bei der Planung und Durchführung von Aktivitäten zur Sprachbildung und fördern den Austausch zwischen den Kitas.

Zusätzlich wird eine Beratungsstelle für Sprachbildung eingerichtet. Dort arbeiten Experten, die den Einrichtungen dabei helfen, das Programm ständig weiterzuentwickeln. Sie beraten nicht nur die Kita-Teams und die Sprachexperten, sondern bieten auch Fortbildungen an.

Stormaner Sprach-Kitas

Auf der Themen-Seite des Sozialministeriums sprachbildung-sh.de könnt ihr mehr über das Landesprogramm erfahren.