1. Wie wollen Sie sicherstellen, dass im Kreis Stormarn genügend Kita-Plätze für alle Kinder bedarfsgerecht zur Verfügung stehen?
  2. Wie möchten Sie sicherstellen, dass alle Familien im Kreis Stormarn einen Kita-Platz in zumutbarer Entfernung erhalten?

Im Grundsatz wird jedes Jahr eine Fortschreibung zum Kinderbetreuungsbedarf- und Schulentwicklungsplan in Stormarn erstellt. Anhand dieser Zahlen kann die Kommune und auch der Kreis erkennen in welche Richtung der Bedarf hinsichtlich der kommen Jahre geht, daraus resultiert das Wissen, wo Bedarf entsteht und wo der Kreis gegebenenfalls unterstützen kann.

Mit dem Kinderförderungsgesetz (KiföG) wurde zwar ab 1. August 2013 ein bundesweiter Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz für Kinder bereits ab dem vollendeten ersten bis zum vollendeten dritten Lebensjahr geschaffen. Aber das Wunsch- und Wahlrecht der Eltern besteht nur im Rahmen freier Kapazitäten auch auf die Zumutbarkeit der Wegstrecke.

  1. Wie möchten Sie sicherstellen, dass ausreichend qualifiziertes Personal in den Kindertageseinrichtungen im Kreis Stormarn tätig ist?
  2. Wie planen Sie, die Attraktivität des Berufsbildes im Bereich der Kinderbetreuung zu erhöhen, um ausreichend Fachkräfte zu gewinnen und zu halten?

Wir haben jetzt die Projekte PiA/SPA auf den Weg gebracht. Einmal um den Berufsweg durch die jetzt zu erhaltenden finanziellen Anreize reizvoller zu gestalten und noch mehr Menschen für den Beruf zu interessieren. Dafür wurden auch die Beschulungsmöglichkeiten erweitert. Außerdem setzen wir uns für eine kreisweite Imagekampagne für den Erzieher*innenberuf ein. Wir nehmen war, dass überwiegend negativ, bzw. negative Bedingungen, in aktuellen Medienberichten hervorgehoben werden. Wir müssen das Berufsbild aber auch attraktiv gestalten, um junge Menschen für den Beruf zu gewinnen. Die Kampagne soll vom Kreis aus koordiniert und umgesetzt werden.

Das PiA Modell ist ein guter Anfang. Mittelfristig setzen wir uns für eine duale Erzieher*innenausbildung ein. Hier sind wir aber auf die Unterstützung des Landes angewiesen.

Wir werden diese Projekte begleiten und je nach Erfolg werden wir weitere Projekte planen. Aber wir werden auch die Landesregierung in die Pflicht nehmen. Nach wie vor ist es Landesaufgabe. 

  1. Wie möchten Sie sicherstellen, dass die Qualität der Betreuung in den Kindertageseinrichtungen im Kreis Stormarn sichergestellt wird?
  2. Wie planen Sie, die pädagogische Arbeit in den Kindertageseinrichtungen im Kreis Stormarn kontinuierlich zu verbessern und zu fördern?

Eine Schnittstelle kann das Konzept Familienzentren in Stormarn sein, diese können als Ansprechpartner bei Problematiken, die über das Gespräch mit der Einrichtung hinausgehen, eingeschaltet werden. Die Nutzung dieser Einrichtung muss seitens des Kreises noch weiter bekannt gemacht werden.

Allerdings ist dieses Instrument proaktiv zu sehen, der Kreis kann hier nur unterstützend Einfluss nehmen. Erster Ansprechpartner zur Qualität, die durch den Gesetzgeber formuliert ist, sind die Einrichtung und die Kommune.

  1. Wie wollen Sie sicherstellen, dass die Bedarfserhebung im Kreis Stormarn bedarfsgerecht und transparent durchgeführt wird?
  2. Wie möchten Sie sicherstellen, dass die Bedarfsdeckung im Kreis Stormarn so organisiert ist, dass alle Kinder eine bedarfsgerechte Betreuung erhalten?

Das eingesetzte Tool des KitaPortals SH ist sicher schon ein gutes Werkzeug, um Bedarfe zu erfassen. Sicher ist aber das der Kreis auf die Mitarbeit der Kommunen angewiesen ist, um die gesetzlichen Vorgaben bei den Trägern einfordern zu können.

  1. Wie möchten Sie sicherstellen, dass die Finanzierung des bedarfsgerechten Kita-Angebots im Kreis Stormarn sichergestellt ist?
  2. Wie planen Sie, die finanzielle Belastung für Familien zu reduzieren?

Der Kreis finanziert mit div. freiwilligen Leistungen begleitend die Kitas/Kommunen. Wie jetzt z.B. die zusätzlichen beantragten Ausbildungsplätze. Weitere Finanzierungen erfolgen auf gesetzlicher Grundlage durch das Land und die Kommunen selbst.

Die SPD setzt sich auf Bundes- und Landesebene für die Beitragsfreiheit in Kitas ein. SPD regierte Bundesländer haben schon ganze oder teilweise Beitragsfreiheit, insofern haben auch die Eltern eine Beitragsfreiheit beim Wählen in der Hand.

zum Wahlprogramm

(...)

"Auch in Stormarn stehen die KiTas vor großen Problemen, es fehlen Erzieherinnen und Erzieher. Eine Verbesserung der angespannten Situation in unseren Kitas ist quantitativ und qualitativ dringend erforderlich, die sog. „Kitareform“ der Landesregierung sorgt nicht für bessere Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlung für das Personal und mehr Stellen. Diese Kita-Reform der Landesregierung erreicht auch nicht jede Familie. Immer noch werden Kinder von frühkindlicher Bildung ausgeschlossen, weil sich die Eltern Kita-Gebühren und Kosten für das Mittagessen nicht leisten können. Deshalb fordern wir grundsätzlich die vollständige Abschaffung der KiTa-Beiträge der Eltern.

Die Schließung von Horten zugunsten von Ganztagsangeboten der Schulen sehen wir kritisch, weil Art, Umfang und Qualität der pädagogischen Betreuung sich deutlich unterscheiden. In Stormarn gibt es Probleme für Familien mit Kindern in Kindertageseinrichtungen und gleichzeitig in Ganztagsschulen, da der Kreis in solchen Konstellationen eine Geschwisterermäßigung nur unter bestimmten Bedingungen gewährt. Die SPD-Stormarn fordert deshalb eine kreisweit geregelte Ge- schwisterermäßigung für Familien, deren Kinder sowohl in Kindertagespflegeeinrichtungen oder Kindertagesstätten und Ganztagsschulen betreut werden."

(...)

Zum Wahlprogramm der SPD Stormarn

Standpunktanalyse

Wahlprüfsteine + Wahlprogramm

Basierend auf den bereitgestellten Antworten auf die Wahlprüfsteine und dem Wahlprogramm lassen sich verschiedene Standpunkte der SPD Stormarn identifizieren:

  1. Kinderbetreuungsbedarf und Schulentwicklungsplan: Die SPD Stormarn erkennt die Bedeutung der jährlichen Fortschreibung des Kinderbetreuungsbedarfs- und Schulentwicklungsplans, um den Bedarf an Kinderbetreuung und Schulentwicklung zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen umzusetzen.

  2. Rechtsanspruch auf Kitaplatz: Die Partei betont, dass trotz des Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr, das Wunsch- und Wahlrecht der Eltern nur im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten und der Zumutbarkeit der Wegstrecke besteht.

  3. Ausbildung und Fachkräftemangel: Die SPD Stormarn hat die Projekte PiA/SPA initiiert, um den Beruf des Erziehers attraktiver zu gestalten und mehr Menschen für die Ausbildung zu gewinnen. Die Partei setzt sich für eine kreisweite Imagekampagne für den Erzieherinnenberuf und eine duale Erzieherinnenausbildung ein.

  4. Familienzentren: Die SPD Stormarn sieht in den Familienzentren eine wichtige Schnittstelle und möchte ihre Nutzung durch den Kreis weiter bekannt machen.

  5. KitaPortal SH: Die Partei sieht das KitaPortal SH als ein gutes Werkzeug zur Erfassung des Bedarfs an Kinderbetreuung, betont aber, dass der Kreis auf die Mitarbeit der Kommunen angewiesen ist.

  6. Finanzierung: Die SPD Stormarn setzt sich auf Bundes- und Landesebene für die Beitragsfreiheit in Kitas ein und fordert die vollständige Abschaffung der Kita-Beiträge der Eltern. Die Partei fordert zudem eine kreisweit geregelte Geschwisterermäßigung für Familien, deren Kinder sowohl in Kindertagespflegeeinrichtungen oder Kindertagesstätten und Ganztagsschulen betreut werden.

  7. Kritik an der Kita-Reform: Die SPD Stormarn kritisiert die "Kita-Reform" der Landesregierung, da sie ihrer Meinung nach nicht für bessere Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlung für das Personal und mehr Stellen sorgt. Die Partei sieht auch Probleme bei der Schließung von Horten zugunsten von Ganztagsangeboten der Schulen und fordert eine differenzierte Betrachtung dieser Situation.

Insgesamt setzt sich die SPD Stormarn für eine bessere Kinderbetreuung, eine gerechtere Finanzierung und mehr Unterstützung für Familien ein. Dabei liegt der Fokus auf der Verbesserung der Ausbildung und Arbeitsbedingungen für Erzieher*innen, der Schaffung von Beitragsfreiheit in Kitas und der Einführung einer kreisweit geregelten Geschwisterermäßigung.