1. Wie wollen Sie sicherstellen, dass im Kreis Stormarn genügend Kita-Plätze für alle Kinder bedarfsgerecht zur Verfügung stehen?
  2. Wie möchten Sie sicherstellen, dass alle Familien im Kreis Stormarn einen Kita-Platz in zumutbarer Entfernung erhalten?

Antwort siehe Unterpunkt 6

  1. Wie möchten Sie sicherstellen, dass ausreichend qualifiziertes Personal in den Kindertageseinrichtungen im Kreis Stormarn tätig ist?
  2. Wie planen Sie, die Attraktivität des Berufsbildes im Bereich der Kinderbetreuung zu erhöhen, um ausreichend Fachkräfte zu gewinnen und zu halten?

Antwort siehe Unterpunkt 6

  1. Wie möchten Sie sicherstellen, dass die Qualität der Betreuung in den Kindertageseinrichtungen im Kreis Stormarn sichergestellt wird?
  2. Wie planen Sie, die pädagogische Arbeit in den Kindertageseinrichtungen im Kreis Stormarn kontinuierlich zu verbessern und zu fördern?

Antwort siehe Unterpunkt 6

  1. Wie wollen Sie sicherstellen, dass die Bedarfserhebung im Kreis Stormarn bedarfsgerecht und transparent durchgeführt wird?
  2. Wie möchten Sie sicherstellen, dass die Bedarfsdeckung im Kreis Stormarn so organisiert ist, dass alle Kinder eine bedarfsgerechte Betreuung erhalten?

Antwort siehe Unterpunkt 6

  1. Wie möchten Sie sicherstellen, dass die Finanzierung des bedarfsgerechten Kita-Angebots im Kreis Stormarn sichergestellt ist?
  2. Wie planen Sie, die finanzielle Belastung für Familien zu reduzieren?

Antwort siehe Unterpunkt 6

Wie Ihnen bekannt sein dürfte, hat die Landesregierung in der laufenden Legislaturperiode das sogenannte ‚Gute Kita- Gesetz‘ auf den Weg gebracht, dass bei Bereitstellung der hier benötigen Mittel die angemessen förderliche Begleitung kindlicher Entwicklung in unseren Kitas sicher stellen soll.

Wie Ihnen ebenfalls bekannt sein dürfte, zeigt sich hier gegenwärtig noch eine enorme Lücke darin, der Finanzierungszusage der Landesregierung ein entsprechendes Personal-angebot gegenüber zustellen. Offene Stellen in Kitas bleiben teilweise über Jahre unbesetzt, belasten damit das tätige Personal und werden gleichwohl mittlerweile in diesbezügliche finanziellen Jahresbudget der Gemeinden dahingehend eingerechnet, dass nicht erwartet wird, dass diese Stellen im Jahresverlauf besetzt werden können, da der Personalmangel hinlänglich bekannt ist und gerade im Umland von Hamburg vergegenwärtigen muss, dass die tariflichen Vergütungen im Stadtstaat einfach attraktiver erscheinen.

Die auf einer von mir erlebten Sitzung des Jugendhilfeausschusses in den Raum gestellten ‚kreativen‘ Lösungen haben sich bislang darauf beschränkt, PIA und SPA Stellen für die kommenden zwei Jahre durch den Kreis zu finanzieren. Die Möglichkeit, günstige Dienst-wohnungen vorzuhalten, die an eine Beschäftigung in der Gemeinde gebunden sind (wird z.B. von meinem eigenen Arbeitgeber, der Pestalozzi Stiftung in Hamburg praktiziert) oder anderweitige Vergünstigungen für interessiertes Personal zu schaffen, scheitern hier in der Regel an nicht vorhandenem Wohnraum Angebot oder rechtlichen Beschränkungen. Die hier im Munde geführte ‚Kreativität‘ erweist sich damit als Worthülse, die den Rahmen einer tatsächlichen Kreativität nicht erfüllt. Hier kann Ihnen nur empfohlen sein, dies mit Nachdruck weiterhin anzumahnen („..wo sind die versprochenen kreativen Lösungen?“).

Was Ihren Wunsch nach qualifiziertem und motiviertem Personal betrifft, so muss ich vorab persönlich einschränken, dass ich nach 33 Berufsjahren als Erziehender feststelle, dass die mich hier gelehrten fachlichen Grundlagen meiner Arbeit mit der Realität der Arbeitswelt noch am meisten im Bereich der verwaltenden Arbeit zusammen zu gehen scheinen und diese daher überall dort einen hohen Stellenwert einnimmt, wo sich eine Verunsicherung des ‚Was soll ich eigentlich, was darf ich (noch) tun‘? besteht, während zugleich die Realität einer sich immer weiter etablierenden Informationsgesellschaft die Rolle und Teilhabe der Eltern verändert, etwa, wenn der Schwimmunterricht jetzt als Arbeitsfeld den Erziehenden in den Kitas zusätzlich aufgebürdet werden soll, wie es gegenwärtig ja diskutiert und gewünscht wird- meines Erachtens nach aber ein weiterer Schritt zur Kapitulation vor der elterlichen Verantwortung ihren Kindern gegenüber*, während Erziehende sich heute in einer größeren Verantwortlichkeit ihres Tuns erleben, als dies noch in meinem Anfangsjahr in einer Krippe (mein kleines Neanderthal, wie ich rückblickend gern darauf schaue) der Fall war, was u.a. zu schnellerer psychischer Erschöpfung führen dürfte und dies vor dem Hintergrund, dass mittlerweile bereits jeder 4. Mensch innerhalb der EU von einer psychischen Erkrankung betroffen ist. Hier davon ausgehen, dass soziale Arbeit den Leuchtturm der Nicht- Betroffenheit darstellt, wäre naiv. Und es hilft der Thematik wenig, wenn sie solche Grundlagen als ‚Elefanten im Raum‘ ignoriert…

Zudem hat sich die Arbeitshaltung der jüngeren Generation von Erziehenden gegenüber den ‚Alten Veteranen‘ deutlich verändert, wie sich in Foren immer wieder resümieren lässt. So ist eine Standorttreue der Beschäftigten heute immer mehr die Ausnahme als die Regel und Stichworte wie Work-Life Balance zeigen sich in den Wünschen von Bewerbern heute sehr viel deutlicher als in meinen frühen Jahren.

Das soll nicht als Kritik verstanden sein, es ist lediglich eine Feststellung.

Wenn überdies eine fachliche Ausbildung zum Erziehenden gegenüber dem Studium der Sozialpädagogik (bei hier gleichen Eingangsvoraussetzungen, dem Abitur) die weniger attraktive Möglichkeit darstellt nicht nur finanziell), dürfte der gegenwärtige Mangel an Fachkräften ohnehin nicht länger verwundern. Diese Eingangsvoraussetzungen können nur durch die Politik verändert werden, aber es braucht dazu dann die Stimmen derer, die dies als ein Hemmnis erkennen und für dessen Veränderung eintreten.

Die weiter oben schon erwähnten fachlichen Veränderungen/ Voraussetzungen der sozio-pädagogischen Arbeitswelt verdienen es ebenfalls danach betrachtet zu werden, ob sie den Wünschen/Ansprüchen der Nutzer (der Kinder, mehr noch der Eltern) gerecht werden und an welchem Kenntnisstand sie sich überhaupt orientieren. Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse bislang in der Regel noch eine Generation benötigt haben, bis sie sich als Fachwissen etabliert haben, erleben wir derzeit auch eine Informationsbeschleunigung, die sozio-pädagogische Erkenntnisse mit einschließt und diesen Generationswechsel zeitlich verkürzen könnte.

Es muss daher auch Eltern in die Hände gelegt sein, sich darüber zu informieren, welche inhaltliche Ausrichtung eine Einrichtung verfolgt und um dies transparent zu machen, benötigt es einen ‚Markt‘, also eine Onlineplattform, auf der sich die Kitas im Kreis (sowie adäquate Angebote) den Interessierten dezidiert vorstellen können.

Zusätzlich zum Personalmangel zeigt sich im Bedarf von Kita Plätzen eine weitere Lücke, die fortwährend zu schließen gesucht wird, wobei die Kosten für die Neuerrichtung einer Kita in wohl jeder Gemeinde im Dringlichkeitswettbewerb mit ihren anderen ‚Baustellen‘ steht.  Hier kann letztlich immer wieder durch die Politik das Wort geführt werden, dass die zu erwartende Überaltete Gesellschaft nicht nur fachlich qualifizierte, sondern vor allem wert-geschätzt motivierte junge Menschen zu ihrer Finanzierung braucht und diesen daher im Entscheidungsfall Priorität einzuräumen ist.

Wenn hier abschließend für Sie, Frau Hinsch über allem inhaltlichen noch keine konkrete Zusage über das künftige Tun der FREIE WÄHLER Kreisvereinigung ergangen ist, möchte ich diese nun dahingehend formulieren,

  • dass unsere Partei sich für das Optimum an Kinderbegleitung im Kreis Storm einsetzen wird, unabhängig durch welche künftige Parteienmehrheit diese den Eltern ermöglicht werden kann
  • dass wir alle unrealistischen Versprechen in dieser Thematik zu Vermeiden suchen und politische Prozesse zu einer Verbesserung der gegenwärtigen Lage fachlich und konstruktiv begleiten im Hinblick der Tatsache, dass unsere Kinder und ihr Werden uns heute schon aus einer Zukunft entgegen schauen, die wir ihnen zu bereiten gewillt sind,

 

*) hier einzuwenden, dass nicht alle Eltern sich ein Schwimmangebot leisten können, ließe sich durch Gemeinden und Städte analog zu den Vereinsgutscheinen, die als eine Quasi-Subvention der örtlichen Sportvereine angefragt werden können, als Angebot an Eltern geben, die ihren Kindern selbst schwimmen beibringen wollen, beschränkt auf eine Anzahl von Schwimmbadbesuchen, die für ein Schwimmenlernen nötig erscheinen (angelehnt an die Std. Anzahl von Schwimmkursen), bzw. die Bezuschussung von solchen.

zum Wahlprogramm

(...)

"Der Staat soll bei der Kindererziehung unterstützen und ein an den Bedarfen orientiertes Bildungssystem vorhalten. Dieser Auftrag verpflichtet uns zu einer ständigen Neubetrachtung der lokalen Gegebenheiten, auch unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen. Kinder sind unsere Zukunft. Betreuungs- und Bildungsstätten müssen daher modernsten Erkenntnissen in Bildung und Pädagogik entsprechen. Wir setzen uns ein für eine familienfreundliche Gesellschaft.

Unsere Vorhaben für einen familienfreundlichen Kreis Stormarn:

  • Kita-Plätze zu zumutbaren Elternbeiträgen.
  • Mehr Engagement des Kreises bei der Ausbildung im Bereich der Kinderbetreuung.
  • Anpassung der Öffnungszeiten an die Anforderungen einer modernen Arbeitswelt.
  • Geldmittel für die Bauunterhaltung von Kita- und Schulgebäuden.
  • Erhalt und Förderung der Trägervielfalt in der Jugendhilfe.
  • Gesunde und ausgewogene Ernährung in allen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche."

(...)

Zum Wahlprogramm Freie Wähler Stormarn

Standpunktanalyse

Wahlprüfsteine + Wahlprogramm

Aus den bereitgestellten Antworten auf die Wahlprüfsteine und dem Wahlprogramm lassen sich die folgenden Standpunkte der Freien Wähler Storman ableiten:

  1. Gute Kita-Gesetz: Die Partei unterstützt das "Gute Kita-Gesetz", das eine angemessene Förderung der kindlichen Entwicklung in Kitas sicherstellen soll. Sie bemängeln jedoch, dass es eine große Lücke in der Finanzierung gibt, die dazu führt, dass offene Stellen in Kitas teilweise über Jahre unbesetzt bleiben.

  2. Personalmangel und Vergütung: Die Freien Wähler erkennen an, dass die tariflichen Vergütungen im Stadtstaat Hamburg attraktiver erscheinen und daher zum Personalmangel in den umliegenden Gebieten beitragen. Sie fordern kreative Lösungen, um qualifiziertes und motiviertes Personal anzulocken und zu halten.

  3. Ausbildung und Studium: Die Partei stellt fest, dass die fachliche Ausbildung zum Erzieher gegenüber dem Studium der Sozialpädagogik finanziell weniger attraktiv ist und spricht sich dafür aus, dass politische Veränderungen notwendig sind, um diesen Missstand zu beheben.

  4. Transparenz und Informationszugang: Die Freien Wähler schlagen die Schaffung einer Onlineplattform vor, auf der sich Kitas im Kreis vorstellen können, um Eltern die Möglichkeit zu geben, sich über die inhaltliche Ausrichtung der Einrichtungen zu informieren.

  5. Bedarf an Kita-Plätzen: Die Partei erkennt an, dass es einen weiteren Bedarf an Kita-Plätzen gibt und plädiert dafür, dass die Politik Priorität darauf legen sollte, diese Lücke zu schließen.

  6. Familienfreundlicher Kreis: Die Freien Wähler setzen sich für eine familienfreundliche Gesellschaft ein und haben mehrere Vorhaben für einen familienfreundlichen Kreis Stormarn, darunter:

  • Kita-Plätze zu zumutbaren Elternbeiträgen
  • Mehr Engagement des Kreises bei der Ausbildung im Bereich der Kinderbetreuung
  • Anpassung der Öffnungszeiten an die Anforderungen einer modernen Arbeitswelt
  • Geldmittel für die Bauunterhaltung von Kita- und Schulgebäuden
  • Erhalt und Förderung der Trägervielfalt in der Jugendhilfe
  • Gesunde und ausgewogene Ernährung in allen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche

Zusammenfassend setzen sich die Freien Wähler Storman für eine bessere Kinderbetreuung ein, indem sie den Personalmangel, die Finanzierung und die Ausbildung im Bereich der Kinderbetreuung ansprechen. Sie streben auch nach einer familienfreundlichen Gesellschaft und wollen die Bedürfnisse der Eltern und Kinder in den Vordergrund stellen.