Dr. Fabian Geyer
...zum Entwicklungsvorhaben im Bereich der Kindertagesbetreuung und zur kinderfreundlichen Stadtgestaltung
„Deutschland befindet sich in einem Prozess des Aufholens, weil die Politik viel zu lange den gesellschaftlichen Stellenwert eines ausreichenden Angebotes an Betreuungsplätzen in Kitas ignorierte. Der Rechtsanspruch geht noch zu häufig ins Leere. Die Qualitätsoffensive des Bundes und die Absenkung der Kitagebühren durch das Land sind jetzt auf dem Tisch. Bei Eltern und ihren Kindern sowie den Trägern kommt das allerdings viel zu langsam an. Hier müssen die Kommunen mehr politischen Druck ausüben. Es fehlt an Kitaplätzen und der Mangel an Fachkräften – der viele Ursachen hat – erschwert es, die erforderlichen Betreuungsschlüssel einzuhalten. Als gebeutelter Vater ist einer meiner wichtigsten Punkte, dass die Betreuung von Kindern in Kitas in Flensburg viel besser organisiert wird. Verlässlichkeit ist das oberste Gebot. Es ist unerträglich, dass Kinder und ihre häufig berufstätigen Eltern keine lückenlose Betreuung gewährleistet wird und Kinder nach Hause geschickt werden. Die Problematik kenne ich aus meiner beruflichen Erfahrung nur allzu gut. Druck auf die Eltern, Druck am Arbeitsplatz. Eine sachgerechte Erstattung von Beiträgen muss gemeinsam besprochen und angegangen werden. Mein Ziel ist es, in einem stetigen vertrauensvollen und offenen Dialog mit Ihnen und den Trägern die Probleme anzusprechen und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und Kräften zu lösen. Offen, ehrlich, schonungslos – im Sinne aller Kinder in unserer Stadt.
Das kinderfreundlich ist und Kinder für ihre Entwicklung brauchen, können Erwachsene aus ihrer eigenen Perspektive nur bedingt bestimmen. Wir benötigen dringend eine viel engere Einbindung von Kindern und für die Jüngsten ihrer Eltern in eine kindgerechte Stadtentwicklung und konkrete Maßnahmen für das Kindeswohl, um Flensburg zu einer kinderfreundlichen Umgebung zu machen und so den Lebenswert von Kindern und Jugendlichen angemessen zu verbessern. Sie als organisierte Elternvertretung bieten genau die Expertise und Erfahrungen aus anderen Bereichen, um Politik und Verwaltung zu beraten und Anregungen und Kritikpunkte zu geben. Dafür sind symbolische Runden, eine Beteiligung mit Alibifunktion und schriftliche Stellungnahmen nicht ausreichend. Echte Mitbestimmung muss man wollen und zulassen – und zwar mit dem ernsten Willen zuzuhören und Argumente und Erfahrungen der Kinder und ihrer Eltern zu nutzen. So haben wir stets auch unsere eigenen Kinder behandelt, egal in welchem Alter. Ich bin ein großer Befürworter davon, in einem möglichst niedrigschwelligen vertrauensvollen Dialog zu treten, eigene Annahmen und Überzeugungen zu revidieren und mich belehren zu lassen, wenn andere Wege und Maßnahmen für die Betroffenen und die Stadt einen echten Mehrwert bieten. Da ich parteilos und unabhängig bin, bin ich für alles offen, das uns nach vorne bringt und zu Fortschritten führt, die man in Zukunft rascher gehen muss." (Dr. Fabian Geyer, 13.09.2022)