Verpflegungskosten satt! DRK-Lübeck und KinderWege bitten Eltern zur Kasse

Zu der in der Presse angekündigten Erhöhung der Verpflegungskosten bei den Trägern DRK Lübeck und KinderWege nimmt die Kreis- und Stadtelternvertretung Lübeck Stellung:

„Es ist sehr bedauerlich, dass die Träger DRK Lübeck und KinderWege die gerade erst durch die Bürgerschaft beschlossene Entlastung von Eltern bei den Verpflegungskosten nutzen, um ihrerseits die Kosten für Verpflegung zu erhöhen,“ so Mascha Benecke-Benbouabdellah, Co-Vorsitzende der Kreis- und Stadtelternvertretung. „Irritierend ist, dass mindestens einer der Träger eine Entlastung der Eltern fordert, während er diese gleichzeitig über Gebühr belastet. Wie passt das zusammen?“, so Mascha Benecke-Benbouabdellah weiter.

Stefan Krause, Geschäftsführer des DRK-Lübeck, forderte jüngst in mehreren Presseberichten eine Beitragsentlastung für Kitaeltern. Er ging sogar noch einen Schritt weiter; bezeichnete seinen Träger als „Anwalt der Eltern“.
Was für außenstehende gut klingt, stieß bei Eltern aus der DRK-Kita „Rothebek“ jedoch auf Unverständnis und Unmut. Es geht ihnen um hohe Verpflegungskosten, falsche Abrechnungen und eine Elternschaft, die sich von ihrem Kita- Träger übergangen und nicht ernst genommen fühlt, also weit mehr, als nur um Kostensteigerungen, die das DRK mit der Inflation und gestiegenen Catererkosten begründet.

„Wir haben einer angemessenen Steigerung der Verpflegungskosten zugestimmt, wollten dazu aber nachvollziehbare Abrechnungen vorgelegt bekommen“, äußert sich die Elternvertretung der Kita Rothebek zu dem Thema. „Nachdem uns nach anderthalb Jahren endlich eine nachvollziehbare Kostenkalkulation für das schon längst abgeschlossene Jahr 2021 vorgelegt wurde, fielen uns in dieser eklatante Fehler auf. Wir haben das DRK in Form von Geschäftsführung und Abteilungsleitung davon in Kenntnis gesetzt.“, so die Elternvertretung weiter.

Als Konsequenz wurde allen Eltern in einem Rundbrief mitgeteilt, dass nun noch weitere Kostenpunkte auf die Abrechnung für die Verpflegungskosten gesetzt wurden, weil die Elternvertretung eine genaue Aufschlüsselung der Kosten verlangt habe. Statt, wie noch im Dezember angekündigt und in der zweiten DRK-Kita „Grashüpfer“ auch umgesetzten Erhöhung auf 115 Euro, sollen die Eltern nun 125,80 Euro pro Monat und Kind zahlen. Allein die Getränke, bestehend aus Wasser, Tee und Milch zum Frühstück sollen von 10 auf 20 Euro angehoben werden. Neben den Kosten für Getränke, das Mittagsmenü vom Caterer, Kosten für die beiden Küchenhilfen und Lebensmittel werden in der detaillierten Aufschlüsselung der Kostenkalkulation aber auch Punkte wie die Abschreibung der neu eingebauten Küche, Miete fürs Gebäude sowie Einrichtungsgegenstände oder Gebäudereinigung aufgeführt.

„Das DRK Lübeck erweckt derzeit den Anschein, sich voll und ganz auf die Seite der Eltern zu stellen. Das soll womöglich von den internen Problemen ablenken“, meint Tanja Friede, Co-Vorsitzende der Kreis- und Stadtelternvertretung. „Dabei ist die Kommentierung zum KiTa-Gesetz sehr eindeutig. Es ist unzulässig, kalkulatorische Kosten für Strom, Gas, Wasser, Reinigung, anteilige Gebäude- oder Ausstattungskosten in die Verpflegungskosten einzurechnen.“, so Tanja Friede weiter.

Die Kostenkalkulationen des Kita-Trägers wurden in diesem Monat der Hansestadt Lübeck übermittelt und werden hier nun überprüft. Sollte dabei festgestellt werden, dass den Eltern tatsächlich zu viel in Rechnung gestellt wird, muss sich das DRK Lübeck auf eine Rückforderung von Fördergeldern einstellen. „Letzten Endes zeigt sich wieder, dass es nur ein erster Schritt sein kann, die Verpflegungskosten zu deckeln und den von der Bürgerschaft beschlossenen Zuschuss umzusetzen. Ziel ist und bleibt die beitragsfreie Kita! Die Verantwortung Familien zu entlasten, tragen alle politisch Handelnden, insbesondere auch das Land Schleswig-Holstein. Nicht hinnehmbar ist es, dass Eltern die Lasten einer verfehlten Kitapolitik allein schultern sollen.“, so Mascha Benecke-Benbouabdellah abschließend.

Eure Kreiseltern- vertretung für:
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