KEV Flensburg im Austausch...

Am 06. JULI 2022 erfolgte ein konstruktiver Austausch zwischen Stephan Kleinschmidt, Ellen Kittel, Melanie Henningsen und der Kreiselternvertretung (KEV) Flensburg. 

Anlass des Austauschs war eine Nachbesprechung zur kreisübergreifenden (Flensburg und Schleswig-Flensburg) Veranstaltung, am 16. JUNI 2022. Fokussiert wurde unter anderem eine kurze Darstellung darüber, dass Familien mit KiTa-Kindern bzw. mit Kindern im KiTa-fähigen Alter fortlaufend Mangel und Verzicht erleiden. Das betrifft sowohl die Kinder, die mancherorts keine ausreichende Bildung und Erziehung erfahren, sondern eher eine Form der betreuten Aufbewahrung oder des „Mitlaufens“, ausgelöst durch Personalmangel in den KiTas, Homeoffice in den Familien mit Kind/Kindern zu Hause und anderen Lebensalltagen, die alles andere als wünschenswert für unsere Kleinen sind. Die grundlegend notwendigen Arbeitsbedingungen für pädagogische Qualität, wie auch das Thema Fachkräftegewinnung oder gute Arbeitszeiten für Eltern mit Kindern im aufsichtsbedürftigem Alter sind nur Beispiele für Themen, die Tage- oder gar Wochen-lang besprochen werden könnten.

In diesem Treffen wurde über ein Problem kommuniziert, das verhältnismäßig schnell gelöst werden kann: KiTa-Eltern sollen nur die Leistungen bezahlen müssen, die ihren Kindern auch zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass es bei Betreuungszeiteinschränkungen, massiven Qualitätseinschränkungen oder gar KiTa-Schließungen, die außerhalb der gesetzlich zulässigen Schließtage (i.d.R. 20 Tage) liegen, Beitragsrückerstattungen geben muss. Es gibt ein „Gesetz zur Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege“ sowie auch einen gesetzlichen „Anspruch auf Förderung in Tageseinrichtungen und in Kindertagespflege“ und deren Einhaltung ist notwendig, um ein Mindestmaß an pädagogischer Qualität und Zuverlässigkeit in der Kindertagesbetreuung sicherzustellen.

Kommt es bei der Umsetzung der Kindertagesbetreuung zu Abweichungen, weil zum Beispiel der Fachkraft-Kind-Schlüssel unerfüllt ist und/oder die Abwesenheit der Fachkräfte zu hoch ist (Krankheit, Fortbildungen etc.), darf keine finanzielle Belastung der Familien erfolgen. Die Abbuchungen der Elternbeiträge bedeuten in diesen, in der Vergangenheit häufig vorgekommenen, Fällen, dass Eltern für Leistungen zahlen, die ihre Kinder nie erhielten.

Aus Sicht der Kreiselternvertretung (KEV) Flensburg ist eine vollständige Beitragsbefreiung anzustreben und umzusetzen, um Bildungsgerechtigkeit und mehr Chancengleichheit zuzulassen.

Die Kreiselternvertretung (KEV) Flensburg wies darauf hin, dass es keine Flensburg-weite einheitliche Regelung zur Beitragsrückerstattung gibt und falls doch, diese Verfahrensweise weder bei allen Einrichtungsträgern noch bei den KiTa-Eltern bekannt ist. Dies soll sich in Zukunft ändern und im nächsten Gespräch in der Fachplanungsgruppe Flensburgs besser kommuniziert werden.

Des Weiteren kam es zu einem Austausch darüber, dass Eltern, Verwaltung und Politik gemeinsam ihre Interessen und Stärken bündeln müssen, um möglichst viel in gemeinsamer Verantwortung für unseren Nachwuchs zu erreichen. Im Großen und Ganzen brauchen wir ein starkes gemeinsames Auftreten, dass auch die Einhaltung von Kinderrechten stets mit im Fokus hat – hierzu zählt auch das Recht auf Bildung, wo Kindertagesbetreuung ganz klar dazugehört.

Die Kreiselternvertretung (KEV) Flensburg kommunizierte ihr Interesse an einer erfolgreichen Umsetzung von Inklusion in den KiTas. Als Beispiel, wo es nach einzelnen Erfahrungsberichten missglückt, wurde der Umgang mit Kindern bei chronischen Erkrankungen, die einen besonderen Bedarf mit sich bringen, dargestellt. So ist die Trennung zwischen der Verantwortlichkeit zwischen Krankenkasse, Pflegekasse und Eingliederungshilfe – also einfach ausgedrückt die Grenze zwischen pädagogischen Alltagshilfen und medizinischen Versorgungen, unklar genug, dass verantwortungsbewusste Inklusion durch abgewiesene Anträge scheitert, da die Zuständigkeit immer „woanders“ gesehen wird. Auch wenn der Wille zur Hilfe fest da ist und die Notwendigkeit klar erkannt wird, führt ein Teil der Verfahrensweisen letztendlich dazu, dass Kinder mit Inklusions-Bedarf keine volle Unterstützung erfahren und hierdurch weniger Teilhabe erfahren oder einem höheren Risiko ausgesetzt werden. Die Thematik ist komplex und muss dauerhaft bearbeitet werden. Eine richtige Haltung zur Inklusion ist fundamental, aber das Abnehmen von Fesseln, diese Haltung auch pädagogisch und pflegerisch leben zu können, auch.

Die Dezernatsleitung des Stadtrats freut sich ebenso wie die KEV Flensburg auch auf das nächste Austauschgespräch in der zweiten Jahreshälfte.

Habt ihr etwas, was ihr in diesem Rahmen unbedingt ausgesprochen wissen wollt? Dann schreibt gerne an kev-flensburg@kita-eltern-sh.de

Eure Kreiseltern- vertretung für:
Eure Kreiseltern- vertretung für: