Debatte über Verpflegungskosten und Betreuungszeiten in Lübeck

Seit langem wird in Lübeck über die Erhöhung der Verpflegungskosten beim städtischen Träger debattiert. Neben der Erhöhung der Verpflegungskosten sollen auch die Betreuungszeiten verschoben werden. Nun hat die Bürgerschaft beschlossen, das Thema um ein Jahr zu vertagen und eine alternative Lösung zu prüfen.

Hintergrund der Debatte ist die derzeit in Lübeck herrschende Ungleichbehandlung von städtischen Kitas und Kitas in freier Trägerschaft wie zum Beispiel dem KitaWerk. Bislang werden die Verpflegungskosten bei den städtischen Kitas von der Kommune bezuschusst, die der Freien Träger jedoch nicht. Um diese Ungleichbehandlung zu beenden, schlug die Verwaltung vor, die Bezuschussung der städtischen Kitas zu beenden, was zu einer Erhöhung der Kosten um mehr als das Doppelte auf 106,00 Euro geführt hätte. Gleichzeitig sollten auch die Betreuungszeiten der städtischen Kitas verschoben werden.

„Die Initiative der Verwaltung, beim städtischen Träger die Verpflegungskosten zu erhöhen und die Kernbetreuungszeiten zu reduzieren, hat zu einem wahren Dammbruch auch bei anderen Trägern geführt“, so Mascha Benecke-Benbouabdellah, Co- Vorsitzende der Kreis- und Stadtelternvertretung Lübeck. „Große Träger wie das Kitawerk haben ihren Eltern ebenfalls eine deutliche Kostenerhöhung angekündigt und wollen gleichzeitig ebenfalls die Kernzeit der Betreuung verschieben, so dass Eltern Betreuungszeiten nach 15:30 kostenpflichtig hinzubuchen müssten“, ergänzt Tanja Friede, Co-Vorsitzender der Kreis- und Stadtelternvertretung Lübeck.

Die Pläne zur Verschiebung der Betreuungszeiten hätten in der Konsequenz eine weitere Kostensteigerung für viele Familien bedeutet. Aufgrund des Widerstandes der Kreis- und Stadtelternvertretung waren diese Anträge immer wieder im Jugendhilfeausschuss vertagt oder in der Bürgerschaft nicht beschlossen worden.

Nun wurde in der Bürgerschaft mehrheitlich beschlossen, stattdessen die Verpflegungskosten bei den Freien Trägern ebenfalls mit 50 Euro pro Betreuungsplatz und Monat zu bezuschussen und auf diese Weise die Ungleichbehandlung zu beenden. Dies war bislang aus Kostengründen abgelehnt worden. Damit ist die Erhöhung der Verpflegungskosten bei den städtischen Trägern vorerst vom Tisch und die Freien Träger werden in die Lage versetzt, die angekündigten Kostensteigerungen zu vermeiden.

Bei der Elternvertretung herrscht große Freude über diese Lösung. “Wir sind sehr froh, dass die Bürgerschaft den Erhöhungsplänen eine deutliche Absage erteilt hat und sich den Forderungen der Kreis- und Stadtelternvertretung mehrheitlich angeschlossen hat. So sollen nun alle Eltern bis zum 01.01.2024 eine Bezuschussung der Verpflegungskosten in Höhe von 50 Euro erhalten. Zudem wird die Einführung eines Kostendeckels für Verpflegungskosten, wie es ihn in Kiel bereits gibt, geprüft und die Sozialstaffel auf 70 Prozent gesenkt.", so Mascha Benecke-Benbouabdellah abschließend. (KEV/SEV)

Eure Kreiseltern- vertretung für:
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